Wörterbuch für Gestresste

Burnout
Das klinische Wörterbuch Psychrembel definiert Burnout als einen Zustand emotionaler Erschöpfung, reduzierter Leistungsfähigkeit und als einen Endzustand eines Prozesses von idealistischer Begeisterung über Ernüchterung, Enttäuschung und Teilnahmslosigkeit.
Zum Burnout kommt es, wenn sich akute und weniger akute Stress-Situationen summieren und keine ausreichenden Regenerationsphasen dazwischen liegen. Mit der Zeit baut sich über Monate und Jahre auf diese Art und Weise eine enorme körperliche und seelische Anspannung auf, die zu Krankheiten, zum körperlichen oder seelischen Zusammenbruch führen.



Clowndoktoren
Als Clown kostümierte Ärzte behandeln in einigen Kliniken New Yorks und Ottawas kranke Kinder, um sie aufzumuntern. Therapeutisch weitergebildete Clowns besuchen in französischen Krankenhäusern bettlägerige Jungs und Mädchen, um sie zum Lachen zu bringen. Der Erfolg ist so groß, dass die Fondation de France und das Gesundheitsministerium das Projekt aktiv unterstützen.

 

Dis-Stress (negativer Stress)
Stress entsteht durch die Einwirkung von Reizen. Negative Reize werden vom Gehirn als unangenehm, bedrohlich, über-, aber auch unterfordernd bewertet. Dis-Stress entsteht jedoch erst dann, wenn er häufig auftritt und keine ausreichenden Erholungsphasen folgen. Erhöhen sich dadurch die Blutfettwerte dauerhaft, können Arterienverkalkungen auftreten. Bei Dauerstress kann es außerdem zu einem ständig erhöhten Adrenalinspiegel kommen, der zu Erschöpfungszuständen und letztendlich zum Burnout führt.

 

Eu-Stress (positiver Stress)
Eu-Stress ist die „Würze des Lebens“. Er aktiviert den Organismus durch positive Reize und führt den Menschen zur Nutzung und Weiterentwicklung seiner Fähigkeiten. Eu-Stress ist das Nicht zu viel und Nicht zu wenig an Reizen, das die Menschen zur Erreichung ihres Wohlbefindens brauchen. Glücksmomente z.B., wodurch auch immer sie ausgelöst wurden, erzeugen Eu-Stress.

 

Formelhafte Vorsatzbildung (Affirmation)
Basis dafür ist das Beherrschen einer Entspannungsmethode, z.B. der Tiefenentspannung. Die gewählte Formel muss in jedem Fall positiv und in der Gegenwart formuliert sein. Sie ist hilfreich in verschiedenen Situationen und muss vom jeweiligen Übenden genau darauf abgestimmt werden. Er oder sie muss sich ganz damit identifizieren können. Sie können z.B. eingesetzt werden bei der Prüfungsvorbereitung, bei der Änderung unerwünschten Verhaltens, vor schwierigen Gesprächen, etc.


Gelotologie (Wissenschaft vom Lachen)
Beschäftigt sich mit den körperlichen und seelischen Gesichtspunkten des Lachens. In den USA gehört sie zum Gebiet der Neuroimmunologie. Hier wird z. B. die Bedeutung positiver Gemütszustände auf das Immunsystem untersucht.
Begründer der Gelotologie ist der Psychiater William F. Fry. Er begann 1964 an der Stanford-University erstmals über die Auswirkungen des Lachens auf die körperlichen Vorgänge zu forschen.

Prof. David Warburton von der Abteilung für Psychologie an der Universität von Reading sagt: "Studien haben belegt, dass Lachen das Immunsystem stärkt und das Glückszentrum im Gehirn stimuliert. Das Tolle am Lachen und an der Freude ist, dass diese Ausdrucksformen etwas Elementares, typisch Menschliches sind."

Die Gelotologie hat herausgefunden, dass beim Lachen Katecholamine (Gruppe bestimmter Botenstoffe) ausgeschüttet werden, die beispielsweise rheumatische Gelenkentzündungen positiv beeinflussen. Außerdem kommt es zur Freisetzung von Beta-Endorphin. Dieses Peptid ist auch für die Dämpfung von Schmerzzuständen verantwortlich, die nicht ursächlich behandelt werden können.

Herzhaftes Lachen lässt im Blut messbar das Stresshormon Epinephrin (ein Adrenalin) sinken.

Verschiedene Untersuchungen haben bestätigt, dass das Immunsystem durch die Produktion und Aktivität verschiedener Abwehrzellen gestärkt wird.

Beim Lachen wird der Austausch von verbrauchter und mit Sauerstoff angereicherter Luft um das Drei- bis Vierfache gesteigert. Das reinigt die Lungen und sorgt für eine bessere Durchblutung.

Das beim Lachen hüpfende Zwerchfell „massiert“ regelrecht die angrenzenden Organe. Das fördert die Verdauung, u.a. auch durch die Produktion von Galleflüssigkeit und die Durchblutung.

Lachen regt Gehirnzentren an, die für die Gefühle der Freude zuständig sind. Das erhöht das Selbstwertgefühl und kann helfen, Angstgefühle zu reduzieren.

 

Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als einen Zustand des völligen geistigen, seelischen, sozialen und körperlichen Wohlbefindens. Die Präventologie nimmt Bezug auf die Salutogenese, begründet von Aaron Antonovsky (Prof. der Soziologie). Die Salutogenese geht davon aus, dass Gesundheit ein individueller Entwicklungsprozess ist. Sie nutzt dabei persönliche Ressourcen der Lern- und Reifungsprozesse, genetischer Ausstattung, natürliches Verhaltens sowie soziale und biologische Umweltfaktoren.


Glückshormone
Die Ausschüttung der Hormone Dopamin und Serotonin sorgt dafür, dass wir uns gut fühlen und vermittelt den Nervenzellen im Gehirn diese „Glücks-Botschaft“. Dopamin ist auch das Hormon der Verliebten und es entsteht, nach unbeschadet überstandenen Gefahren. Serotonin ist eine Schlüsselsubstanz für unser Gefühlsleben. Steigt sie an, fühlen wir uns entspannt, zufrieden und in Harmonie. Fehlt dem Körper Serotonin, neigen wir zu trüben Gedanken. Viele depressive Menschen leiden unter einem Serotoninmangel.

 

Mentale Fitness
Mentale Fitness bedeutet wach und konzentriert sein, positiv denken, das intellektuelle Potenzial ausschöpfen, optimal und nachhaltig lernen können, kreativ, kommunikationsstark, entspannt, selbstbewusst, selbstmotivierend sein und auch immer wieder selbstvergessen spielen und träumen können. Die mentale Basis ist die Entspannung, die körperliche Basis ist die ausreichende körperliche Gesundheit. Sie wirkt auf viele Körperfunktionen stabilisierend, blutdrucksenkend, steigernd auf das Immunsystem, etc. Mentale Fitness ist das Gegenteil von Depression, Angst, Stress und anderen mentalen Einschränkungen.

 

Mentaltraining
Mental bedeutet das Denken betreffend. Mentaltraining ist Probedenken und –handeln im entspannten Zustand. In der Tiefenentspannung ist es möglich, zum einen hellwach zu sein und zum anderen verstärkten Zugang zum bildhaften Denken und zur Kreativität zu haben. Das Mentaltraining schult und nutzt diese Möglichkeiten. Erfahrungsgemäß lassen sich Verhaltensänderungen leichter durchführen, wenn sie vorher mental eingeübt wurden.

 

Mudras

Mudras sind Fingeryogaübungen. Im östlichen Kulturkreis werden sie seit Jahrhunderten angewandt. Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet Mudra: "das, was Freude bringt." Sie sind einfach zu erlernen und nahezu überall und jederzeit einsetzbar. Mudras sind erfolgreiche Begleiter auf dem Weg zu mehr Gelassenheit und Wohlbefinden. Sie sind auch ein wichtiger Teil des Jin Shin Jyutsu. Diese Kunst ermöglicht es, sich selbst zu erkennen und zu entdecken. Sie ist Hilfe zur Selbsthilfe, um Blockaden auf der körperlichen, geistigen und seelischen Ebene zu lösen und in Harmonie zu kommen.

 

Positive Gedanken
In einer Studie der Abteilung für Psychologie an der Universität von Reading haben die Forscher die Heilkraft der Freude nachgewiesen. Allein der Gedanke an ein schlimmes Erlebnis führte bei Versuchspersonen sofort zu einer Schwächung des Immunsystems. Das Wachrufen angenehmer Erinnerungen dagegen verbesserte sofort die Stimmung und verdoppelte nach 20 Minuten die Abwehrkräfte. Nach drei Stunden waren es immer noch 60 Prozent mehr.

 

Präventologie
Lehre vom umfassenden, vorbeugenden Schutz des Körpers und der Seele durch bewusste und gesunde Ernährung, durch Bewegung und einem der Gesundheit und dem Leben förderliches Denken. Das Fachstudium der Präventologie vermittelt ein fundiertes Basiswissen über Prävention und Gesundheitsförderung.

 

Probleme
Es gibt viele verschiedene Strategien Probleme anzupacken und zu lösen. Eine einfache Möglichkeit bietet die Problemlöse-Treppe. Auf der 1. Stufe wird das Problem erkannt. Auf Stufe 2 werden alle möglichen und unmöglichen Lösungsmöglichkeiten notiert, ohne sie zu werten. Auf der 3. Stufe werden die Lösungen miteinander verglichen und benotet. Auf Stufe 4 befindet sich die Lösung: Die Notiz mit der besten Note und den meisten Vorteilen.

 

Selbstbelohnung
Aus der Lernpsychologie ist bekannt, wird ein bestimmtes Verhalten belohnt, kann man damit rechnen, dass sich dieses Verhalten künftig häufiger wiederholt. Das System der Selbstbelohnung eignet sich am besten, wenn man unerwünschtes Verhalten ändern möchte. Das Ziel wird in realistischen, kleinen Schritten bzw. Teilen geplant. Hat sich ein Teilerfolg eingestellt, belohnt man sich selbst. Diese Form der Verhaltenskontrolle fördert das Durchhaltevermögen und den Spaß an der Veränderung.

 

Stressbewältigung
Das Ziel jeder Stressbewältigung ist, ein ausgewogenes Verhalten von An- und Entspannung im Tagesablauf zu erreichen. Ein wichtiger Baustein der Stressbewältigung ist das Erlernen von Entspannungsmethoden und der Transfer in den Alltag sowie Mentaltraining. Zur Stressbewältigung eignet sich aber auch Bewegung, am besten in Form von Ausdauersport. Wichtige Ressourcen liegen auch im sozialen und Freizeitbereich sowie in den „kleinen Freuden des Alltags“, denen man oft wenig Beachtung schenkt.

 

Stresshormone
Adrenalin und Cortisol werden als Stresshormone bezeichnet. Beide sind lebenswichtig, entscheidend ist aber die Dosis. Der Adrenalinwert im Blut steigt bei psychischem oder körperlichem Stress an. Er sorgt dafür, dass das Herz schneller schlägt und der Blutdruck steigt. Pupillen und Bronchien werden weit, es bildet sich eine Gänsehaut, weil sich die kleinen Muskeln, welche die Körperhaare aufrichten, zusammenziehen. Der Körper signalisiert: Alarm. Cortisol wird bei seelischem und körperlichem Stress vermehrt ausgeschüttet. Wird es „überdosiert“, kommt es zu Stressfolgen, wie Nervenschädigungen sowie Störungen von Stimmung und Gedächtnis. Der Anstieg von Cortisol regt unter anderem auch die Ausschüttung gefäßschädigender Moleküle an. Dies kann als langfristige Stressfolge zu Arteriosklerose führen, die letztendlich schwerwiegende gesundheitliche Folgen hat.

 

Stressoren
Stressauslöser. In der modernen, leistungsorientierten Gesellschaft sind dies Zeitdruck, Lärm, finanzielle Nöte, mangelndes Interesse am Beruf und in der Freizeit, hohe Belastung durch Verantwortung, Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule, Schichtarbeit (bewirkt eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus und gesundheitliche Probleme), Monotonie, Unterforderung, Versagensängste, fehlende soziale Anerkennung, Unterdrückung, Schlafentzug, Überflutung mit Reizen, Krankheiten, Schmerzen, seelische Probleme und innere Konflikte sowie schwerwiegende Lebensereignisse.